Violent Night - Filmkritik & Bewertung | Filmtoast.de (2024)

Brutale Nacht, blutige Nacht… in Violent Night ist der Titel Programm! Weiße Weihnacht? Vielleicht Last Christmas! Hier gibt’s ordentlich auf die Schnauze, bis der Schnee rot durchtränkt ist! Ob Santa Claus besser nicht in die Stadt gekommen wäre oder der Film alles das ist, was du zu Weihnachten möchtest, erfährst du jetzt!

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TitelViolent Night
Jahr2022
LandUSA
RegieTommy Wirkola
DrehbuchPat Casey, Josh Miller
GenreAction, Komödie
DarstellerDavid Harbour, Leah Brady, John Leguizamo
Länge112 Minuten
FSKab 16 Jahren freigegeben
VerleihUniversal Pictures Germany
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Die Handlung von Violent Night

Nachdem er Jahrhunderte Kinder auf der ganzen Welt beschenkt und Weihnachtsstimmung verbreitet hat, spielt der desillusionierte Weihnachtsmann nun mit dem Gedanken, seine Socken an den Nagel zu hängen. Er hat die Schnauze voll!

Mit dieser „One Last Job-Mentalität“ erwartet ihn im Herrenhaus der Lightstones eine böse Überraschung: Dieser Scrooge ist gar nicht so harmlos, denn der Gangster hat es mit seiner bis an die Zähne bewaffneten Söldnertruppe auf das Geld der Matriarchin abgesehen und hält die Familie, inklusive der 7-jährigen Trudy als Geiseln, während ihre Eltern eigentlich mitten in einer Beziehungskrise stecken. Aller Alkohol kann Santa nicht auf dieses Fest vorbereiten!

John McClaus stirbt langsam… nicht ganz allein zu Haus

Wer konnte ahnen, dass „Christmas Magic“ ebenfalls ein volltrunkenes Pinkeln und Kotzen vom fliegenden Schlitten auf die staunenden Menschen bedeuten kann? Violent Night setzt in den ersten Minuten kompromisslos das Niveau dieses Santa und überdies den Humor der nächsten 2 Stunden fest. Ein etwas anderer Weihnachtsfilm könnte man meinen, nachdem man sich die Soße mit Stückchen aus den Haaren gewaschen hat. Das stimmt dagegen nur zur Hälfte.

Als wildes Mash-up von Stirb Langsam, Kevin Allein zu Haus,Fatman und Thor sind es eben die ersten beiden Klassiker, welche von Violent Night stetig selbst zitiert werden. Auch wenn Harbour eine eindrucksvolle Figur abgibt, schafft er es nicht, Kevins Fußstapfen bzw. Johns Fußabdrücke ansatzweise auszufüllen, weder in der Action noch der Comedy.

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Violent Night – Christmas dies tonight?

Bei aller Gewalt, Fäkalhumor sowie Schimpfwörtern gaukelt der Festtags-Actioner vor, konventionellen Weihnachtsfilmen mit all ihren „Familien-Drama turns into Happy Family Reunion“, kitschigen Tropes, etc. den Mittelfinger mit einem blutverschmierten Grinser zu präsentieren. Schlussendlich ist Violent Night im Kern jedoch eine Schema F Weihnachtsstory par excellence, allenfalls mit einer Schleife aus Stacheldraht statt Seide auf der Verpackung.

Die Sozialkritik – das satirische Abrechnen mit der Gier der Reichen oder der Oberflächlichkeit von Influencern – ist so prätentiös und offensichtlich wie bei The Menu, indes hätte man hier darauf verzichten können, während es bei The Menu ein integraler Bestandteil der Zubereitung darstellt. Wenn man so will ist Leguizamos Scrooge nur eine Rolle des Schauspielers aus The Menu, der für Geld wahnsinnig eintönige Abziehbilder in mittelmäßigen Filmen spielt.

Unausgewogene Tonalität

Die Einführung jedes Charakters ist sehr gelungen: over-the-top, knapp, witzig. Besonders in ihrem Drübersein machen sie Freude, wenn z.B. der Möchtegern-Schauspieler noch beim Weglaufen über die Couch sliden muss wie über ein Auto. Bis auf Trudy und ihre Eltern sind hier alle überzeichnet. Das lässt die drei wie Fremdkörper erscheinen, wenn sie nicht so unfassbar viel Platz einnehmen würden. Viele Sequenzen mit der äußerst anstrengenden Familie sind nicht handlungsführend, wollen unnötig Substanz beifügen und machen Violent Night so zäher als erforderlich.

Einerseits ein Anti-Weihnachtsfilm, andererseits ein Zelebrieren der Feiertage, ohne indessen echte Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen. Obwohl die Ausstattung sich alle Mühe gibt. Die Tonalität des Films ist schlicht unausgewogen. Ebenso verstärkt durch die fadenscheinige Struktur, welche die meisten Charaktere erst im letzten Drittel mit einer Backstory unterfüttert.

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Verkompliziert & Ideenlos

An allen Ecken und Enden fehlt Tiefgang, was es bei einem „Weihnachtsmann killt Bösewichte“-Film nicht notwendig wäre. ViolentNight macht es sich aber selbst zur Aufgabe emotionale Bindungen/Dialoge zu implementieren, die anschließend halbgar stehen gelassen werden. Der Film verkompliziert kurzweilige Action-Comedy und macht Fässer auf, die es nicht gebraucht hätte.

Wir bekommen zuerst etwas Mythologie/Vorgeschichte von Santa, bloß um daraufhin auf die plumpste Art und Weise die Dekonstruktion dieses Mythos einzuleiten. Schließlich macht man es sich einfach: Der Weihnachtsmann weiß selber nicht wie die Magie funktioniert und wird ferner nicht müde dies zu betonen.

Violent Night versucht clever zu WIRKEN: Ein verbitterter Weihnachtsmann, der den modernen Kapitalismus nur noch sternhagelvoll erträgt, obwohl er doch dafür steht wie kein Zweiter. Es fehlt die Konsequenz aus diesen eigentlich ganz netten Ideen, die so verfehlen auch clever zu SEIN.

Rachethriller? Eher Hide and Seek!

Harbour passt vom Casting her wie die Faust aufs Auge. Zu jeder Zeit kauft man ihm seinen Part ab. Trotzdem fiebert man mit diesem McClane-Verschnitt nicht mit, denn anders als bei John will man mehr von Santa sehen, weil er die wirklich unterhaltsamen Szenen verkörpert, nicht weil man wirklich Angst/Empathie verspürt. Er sorgt mehr für Lacher als einen emotionalen Hook.

Oft versteckt sich Santa nämlich lediglich und will am liebsten türmen. Zugegebenermaßen auch, weil er ordentlich selber einstecken muss, diese Szenen bremsen jedoch ungemein aus. Am besten ist Violent Night wenn die brutalen Kämpfe losgehen. Aber bis dahin geht einige Zeit ins Land und immer wenn man sich endlich zurücklehnen will, wird mit vollkaracho die Handbremse gezogen. Da kann die Achterbahnstrecke noch so viel Spaß machen, wenn nach jedem Looping erstmal 15 Minuten Warten in der Schwebe angesagt sind.

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Beim Fest der Liebe braucht es ordentlich Hiebe

Ganz getreu dem Motto „Vorschlaghammer statt Rute“ bestraft Santa die unartigen Gauner mit brachialen Kills. Gerade zu Beginn sind die Choreographien richtig wuchtig. Violent Night kann Action, die zudem für vieles entschädigt und immer noch einen draufsetzt, als gäbe es keinen Weihnachtsmorgen mehr!

Das David Leitch produziert hat, merkt man in zweierlei Hinsicht: der Body Count des komplett tätowierten Santa Wick reicht bis zum Weihnachtsstern am Weihnachtsbaum und die Kreativität der Kämpfe erinnert an Bullet Train mit Weihnachtsutensilien. Wenn Geschenkpapier als Verband benutzt wird, Lichterketten als Fesseln, Eislaufschuh, Häcksler oder Nussknacker gebraucht werden… dann haben die Glocken nie süßer geklungen. Eine Sequenz, die zeigt, wie Kevin Allein zu Haus mit einer FSK16 ausgesehen hätte, strotzt gleichermaßen vor Einfallsreichtum.

Unser Fazit zu Violent Night

Ist das Leben nicht schön?oderKlaus für die ganze Familie, Violent Night für den Buddy-Abend/Partyspaß mit Freunden und einem kleinen Glühwein. Gelungene rote-grün-gelbe Gags regnen en masse herab, die Action fetzt richtig, aber der Ton schwankt immer zwischen blutigem schwarzem Humor sowie zuckersüßem, unironisch präsentiertem Schmalz. Unter der Oberfläche schlummert ein guter 90-Minütiger Actionfilm, der eben leider 20-30 Minuten zu lang ist.

Violent Night ist seit 16.02.23 auf DVD/Blu-ray verfügbar!

Unsere Wertung:
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Zuletzt aktualisiert am 12. Februar 2023 um 2:48 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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Zuletzt aktualisiert am 12. Februar 2023 um 2:49 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

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2022 Action David Harbour John Leguizamo Josh Miller Komödie Leah Brady Pat Casey Tommy Wirkola Universal Pictures Germany USA

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